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Samstag, 23. Dezember 2006
Mein kleiner rosa Pullover
sailorhuhn, 22:15h
Ich werde meinen Besuch vorwarnen muessen: niemals, egal was auch passiert, unter gar keinen Umstaenden, never ever, darf man etwas vom Essen der Landlady anruehren!
Ich mein, sie wird es einem anbieten, und wird einem versichern, dass man sich mal gerne was nehmen kann, von diesem und jenem, und gar kein Problem: Enjoy. Be my guest.
Viele Menschen sagen Dinge, die sie nicht so meinen.
Ein ganz lieber Freund von mir, verspricht mir seit Jahren mal fuer mich zu kochen. Er hat es nie so gemeint. Sein Kommentar war nur: du kommst doch eh gleich zum Dessert. DAS hat er sehr wohl, so gemeint.
Dann kannte ich mal jemanden, der meinte, er schliefe nur mit Frauen, die er liebt. Nein, halt, das ist ne andere Geschichte, denn ob er das tatsaechlich so meine oder nicht, ist tatsaechlich noch nicht ganz geklaert…
Die Lady jedenfalls, hat es nicht so gemeint, als sie mir anbot, ich koennte mir mal was von ihrem Dressing borgen. Denn kaum hatte ich es gegessen, da wollte sie sie es scheinbar wie zurueckhaben…
It was weird, sie bekam diesen merkwuerdigen Gesichtsausdruck und ihre Unterlippe fing an zu beben und es bildete sich diese Falte auf ihrem Kinn und sie sabberte beim reden und in diesem strangen, verzweifelten Tonfall kam in etwa folgendes raus: Ich wollte essen, buhuhu, ich wollte das Dressing, buhuhu, und dann wollte ich mehr Dressing, buhuhu, und dann war die Flasche leer....buhuhu.
Ich schwoer, wenn ich gekonnt haette, haette ich ihr ihr Dressing in just diesem Moment wieder gegeben. Ich kaufte ihr am naechsten Tag ne neue Flasche, die sie wahrscheinlich auch sofort ansetze und leerte…
Dann, zwei Tage nach Thanksgiving schob sie einen neuen Turkey in den Ofen. - Nur um mal in die europaeischen Masseinheiten zurueckzufinden: so ein Vogel ist drei Mal so gross, wie unsere Weihnachtsgans. - Ich hatte mir damals bereits geschworen, nie wieder etwas von ihrem Essen anzuruehren.
Also „ass“ sie den Turkey alleine.
Kuerzlich dann, kam ich Heim und die floetete froehlich durch die Kueche: Hi Honeyyyy! I got some donuts for youuuuuuu!
Eine 25-Stueck-Pappschachtel mit diesen glasierten widerlichen kleinen Dingern stand auf dem Kuehlschrank. Widerwillig schob ich mir einen davon hinter die Kiemen. Als ich am naechsten Tag von der Arbeit kam, war die Schachtel leer. Sie meinte nur: Sorry, I ate them all.
Und hinterher noch die drei Pfund Kekse von den Pfadfindermaedchen, nen halben Arsch mit Bohnen und das Kind der Nachbarn samt Fahrrad.
Am 25. Dezember werde ich fuer meine Landlady kochen. Mein kleines Dankeschoen an sie, dass sie mich noch nicht aufgefressen hat.
Nein, Quatsch. Mein kleines Dankeschoen, dass sie immer so lieb zu mir ist. Denn das ist sie wirklich. Nur Freunde, wie sie immerzu glaubt, das werden wir wohl nicht. Und diese merkwuerdigen Attacken der Zuneigung, die sie manchmal an den Tag legt, das sind nicht ihre Muttergefuehle, wie selbst immerzu betont. Ich glaube da hat sie einfach nur Hunger.
Wie gesagt, sie ist seht nett zu mir. Ich wohne hier zum halben Preis und darf immer Besuch auf der Couch im gruenen Wohnzimmer uebernachten lassen. Und ich lerne sehr viel von ihr. Ueber Amerika.
Und wenn sie mich das naechste Mal in meinem Zimmer besuchen kommt und dieses T-Shirt mit den kleinen Hundbabies drauf, anhat, das viel zu kurz ist und nichts verdeckt, dann locke ich sie rechtzeitig mit einem Keks aus der Gefahrenzone.
Rechtzeitig – bevor sie sich auf den Stuhl setzt, auf dem mein kleiner rosa Pullover liegt…
Ich mein, sie wird es einem anbieten, und wird einem versichern, dass man sich mal gerne was nehmen kann, von diesem und jenem, und gar kein Problem: Enjoy. Be my guest.
Viele Menschen sagen Dinge, die sie nicht so meinen.
Ein ganz lieber Freund von mir, verspricht mir seit Jahren mal fuer mich zu kochen. Er hat es nie so gemeint. Sein Kommentar war nur: du kommst doch eh gleich zum Dessert. DAS hat er sehr wohl, so gemeint.
Dann kannte ich mal jemanden, der meinte, er schliefe nur mit Frauen, die er liebt. Nein, halt, das ist ne andere Geschichte, denn ob er das tatsaechlich so meine oder nicht, ist tatsaechlich noch nicht ganz geklaert…
Die Lady jedenfalls, hat es nicht so gemeint, als sie mir anbot, ich koennte mir mal was von ihrem Dressing borgen. Denn kaum hatte ich es gegessen, da wollte sie sie es scheinbar wie zurueckhaben…
It was weird, sie bekam diesen merkwuerdigen Gesichtsausdruck und ihre Unterlippe fing an zu beben und es bildete sich diese Falte auf ihrem Kinn und sie sabberte beim reden und in diesem strangen, verzweifelten Tonfall kam in etwa folgendes raus: Ich wollte essen, buhuhu, ich wollte das Dressing, buhuhu, und dann wollte ich mehr Dressing, buhuhu, und dann war die Flasche leer....buhuhu.
Ich schwoer, wenn ich gekonnt haette, haette ich ihr ihr Dressing in just diesem Moment wieder gegeben. Ich kaufte ihr am naechsten Tag ne neue Flasche, die sie wahrscheinlich auch sofort ansetze und leerte…
Dann, zwei Tage nach Thanksgiving schob sie einen neuen Turkey in den Ofen. - Nur um mal in die europaeischen Masseinheiten zurueckzufinden: so ein Vogel ist drei Mal so gross, wie unsere Weihnachtsgans. - Ich hatte mir damals bereits geschworen, nie wieder etwas von ihrem Essen anzuruehren.
Also „ass“ sie den Turkey alleine.
Kuerzlich dann, kam ich Heim und die floetete froehlich durch die Kueche: Hi Honeyyyy! I got some donuts for youuuuuuu!
Eine 25-Stueck-Pappschachtel mit diesen glasierten widerlichen kleinen Dingern stand auf dem Kuehlschrank. Widerwillig schob ich mir einen davon hinter die Kiemen. Als ich am naechsten Tag von der Arbeit kam, war die Schachtel leer. Sie meinte nur: Sorry, I ate them all.
Und hinterher noch die drei Pfund Kekse von den Pfadfindermaedchen, nen halben Arsch mit Bohnen und das Kind der Nachbarn samt Fahrrad.
Am 25. Dezember werde ich fuer meine Landlady kochen. Mein kleines Dankeschoen an sie, dass sie mich noch nicht aufgefressen hat.
Nein, Quatsch. Mein kleines Dankeschoen, dass sie immer so lieb zu mir ist. Denn das ist sie wirklich. Nur Freunde, wie sie immerzu glaubt, das werden wir wohl nicht. Und diese merkwuerdigen Attacken der Zuneigung, die sie manchmal an den Tag legt, das sind nicht ihre Muttergefuehle, wie selbst immerzu betont. Ich glaube da hat sie einfach nur Hunger.
Wie gesagt, sie ist seht nett zu mir. Ich wohne hier zum halben Preis und darf immer Besuch auf der Couch im gruenen Wohnzimmer uebernachten lassen. Und ich lerne sehr viel von ihr. Ueber Amerika.
Und wenn sie mich das naechste Mal in meinem Zimmer besuchen kommt und dieses T-Shirt mit den kleinen Hundbabies drauf, anhat, das viel zu kurz ist und nichts verdeckt, dann locke ich sie rechtzeitig mit einem Keks aus der Gefahrenzone.
Rechtzeitig – bevor sie sich auf den Stuhl setzt, auf dem mein kleiner rosa Pullover liegt…
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