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Montag, 27. November 2006
Dankbar sein
sailorhuhn, 18:21h
1619 landeten puritanische Englaender an der Ostkueste Amerikas und gruendeten dort ihre erste Bastion - Jamestown. Diese zwanzig Mann hatten auf ihrer Mayflower den Atlantischen Ozean ueberquert, um in diesem neuen freien Land zu siedeln und sich zu vermehren.
Doch schon bald schlugen ihnen die Rauheiten des neuen Kontinents entgegen. Drum waren sie umso dankbarer, dass die Indianer sie im Herbst zum Dinner einluden. Um ihnen fuer ihre Gastfreundschaft zu danken, feiern die Nachfahren der Pilgrims und was alles sonst noch so auf den Kontinent einwanderte Thanksgiving.
Kolossale Geschichtsverfaelschung, sagen die einen. Was ist denn damit, dass die Indianer gnadenlos „zurueckgedraengt“ und in Reservate „verwiesen“ wurden? Was ist denn damit, dass die ersten Siedler gar Iren und nicht Pilgrims gewesen sein sollen? Und ueberhaupt: begann damals nicht das Uebel der Welt?
Die anderen sehen die Sache mit Thanksgiving eher praktsch, als kritisch, und sehen den Truthahn, den Suesskartoffelauflauf, die Preiselbeersause und den Pumpkin-Pie.
So auch mein Landlady, die ein kleines beschauliches Dinner schmiss und dazu ihre Freundin Ally, ihrerseits eine Zeugin Jehova, einlud. Obwohl ihre Glaubensgemeinschaft ihr doch saemtliche Feiertage verbot, liess Ally sich von unserem Truthahn verfuehren. Ich hoffe sie kriegt keinen allzu grossen Aerger, wenn die das in der Wachturm-zentrale mitkriegen…
Fuer mich jedenfalls, war es das erste Thanksgiving und ich war schon sehr gespannt.
Natuerlich wuerde es anders wrden, als die Feierlichkeiten bei uns Zu Hause, schliesslich war das hier Amerika dachte ich mir. Dann kam der Pumpkin-Pie-Mix aus einer Blechdose und wurde auf einen tiefgefrorenen Fertigkuchenboden geschmiert. Die Preislbersauce kam aus dem Glas, Der Suesskartoffelauflauf vom Diner an der Ecke und die Fuellung von Fresh Direct. Meine Landlady war von der ganzen Kocherei ganz erledigt und ich staunte nicht schlecht. War ich doch auf den Boden der amerikanischen Tatsachen zurueck geholt worden.
Aber sicher gibt es auch auf diesem Kontinent noch Haushalte, die selbst kochen. Irgendwo im Mittleren Westen, vielleicht. New York ist ebn nicht Amerika.
Trotzdem ging es auf unserer kleinen Dinnerparty doch ganz gesellig zu. Ally plauderte froehlich ueber die abhanden gekommene Libido ihres Ehemannes. Meine Landlady klaerte sie ganz zaghaft darueber auf, dass Russland und Deutschland im zweiten Weltkrieg keine Verbuendeten waren. Ally erzaelte von ihren uebersinnlichen Kraeften, die sie jetzt in den alternativen Heilpraktiken zu kanalisieren weiss, wofuer sie als Kind doch immer gehaenselt wurde.
Ach so, und natuerlich haben wir auch nicht vergessen dankbar zu sein an diesem Tag:
Meine Landlady war dankbar dafuer, dass sie nicht in einem Dritte-Welt-Land leben musste, wo es fuer sie sicher nicht genug FOOD gegeben haette. Periodisch wiederkehrendes Zitat am Thanksgiving-Wochenende: „We have so much FOOD!!!“. Dann verschlang sie nen guten Drittel des ganzen Vogels, den dreiviertel Cheesecake und den halben Pumpkin-Pie.
Ally war dankbar dafuer, dass sie in einem Land leben konnte in dem es so viele Bildungsangebote gibt, die Frauen und Maennern gleicherseits freistehen. Deswegen hatte sie vermutlich auch nen Megamacho aus der Dom Rep geheiratet, der von Gleichberechtigung zwischen Maennern und Frauen in etwa so viel haelt, wie Marilyn Manson von Bluemchensex. Und weil sie dieses Bildungsangebote so fleissig genutzt hatte, tranken in ihrer Version der europaeischen Vergangenheit Hitler und Stalin zusammen Tee. Und wer weiss, vielleicht hatte sie auch Bluemchnsex.
Ich war auch dankbar und zwar dafuer, dass eine weitere Freakshow meinen Horizont erweitert hatte.
Ich liebe New York. God bless America.
Doch schon bald schlugen ihnen die Rauheiten des neuen Kontinents entgegen. Drum waren sie umso dankbarer, dass die Indianer sie im Herbst zum Dinner einluden. Um ihnen fuer ihre Gastfreundschaft zu danken, feiern die Nachfahren der Pilgrims und was alles sonst noch so auf den Kontinent einwanderte Thanksgiving.
Kolossale Geschichtsverfaelschung, sagen die einen. Was ist denn damit, dass die Indianer gnadenlos „zurueckgedraengt“ und in Reservate „verwiesen“ wurden? Was ist denn damit, dass die ersten Siedler gar Iren und nicht Pilgrims gewesen sein sollen? Und ueberhaupt: begann damals nicht das Uebel der Welt?
Die anderen sehen die Sache mit Thanksgiving eher praktsch, als kritisch, und sehen den Truthahn, den Suesskartoffelauflauf, die Preiselbeersause und den Pumpkin-Pie.
So auch mein Landlady, die ein kleines beschauliches Dinner schmiss und dazu ihre Freundin Ally, ihrerseits eine Zeugin Jehova, einlud. Obwohl ihre Glaubensgemeinschaft ihr doch saemtliche Feiertage verbot, liess Ally sich von unserem Truthahn verfuehren. Ich hoffe sie kriegt keinen allzu grossen Aerger, wenn die das in der Wachturm-zentrale mitkriegen…
Fuer mich jedenfalls, war es das erste Thanksgiving und ich war schon sehr gespannt.
Natuerlich wuerde es anders wrden, als die Feierlichkeiten bei uns Zu Hause, schliesslich war das hier Amerika dachte ich mir. Dann kam der Pumpkin-Pie-Mix aus einer Blechdose und wurde auf einen tiefgefrorenen Fertigkuchenboden geschmiert. Die Preislbersauce kam aus dem Glas, Der Suesskartoffelauflauf vom Diner an der Ecke und die Fuellung von Fresh Direct. Meine Landlady war von der ganzen Kocherei ganz erledigt und ich staunte nicht schlecht. War ich doch auf den Boden der amerikanischen Tatsachen zurueck geholt worden.
Aber sicher gibt es auch auf diesem Kontinent noch Haushalte, die selbst kochen. Irgendwo im Mittleren Westen, vielleicht. New York ist ebn nicht Amerika.
Trotzdem ging es auf unserer kleinen Dinnerparty doch ganz gesellig zu. Ally plauderte froehlich ueber die abhanden gekommene Libido ihres Ehemannes. Meine Landlady klaerte sie ganz zaghaft darueber auf, dass Russland und Deutschland im zweiten Weltkrieg keine Verbuendeten waren. Ally erzaelte von ihren uebersinnlichen Kraeften, die sie jetzt in den alternativen Heilpraktiken zu kanalisieren weiss, wofuer sie als Kind doch immer gehaenselt wurde.
Ach so, und natuerlich haben wir auch nicht vergessen dankbar zu sein an diesem Tag:
Meine Landlady war dankbar dafuer, dass sie nicht in einem Dritte-Welt-Land leben musste, wo es fuer sie sicher nicht genug FOOD gegeben haette. Periodisch wiederkehrendes Zitat am Thanksgiving-Wochenende: „We have so much FOOD!!!“. Dann verschlang sie nen guten Drittel des ganzen Vogels, den dreiviertel Cheesecake und den halben Pumpkin-Pie.
Ally war dankbar dafuer, dass sie in einem Land leben konnte in dem es so viele Bildungsangebote gibt, die Frauen und Maennern gleicherseits freistehen. Deswegen hatte sie vermutlich auch nen Megamacho aus der Dom Rep geheiratet, der von Gleichberechtigung zwischen Maennern und Frauen in etwa so viel haelt, wie Marilyn Manson von Bluemchensex. Und weil sie dieses Bildungsangebote so fleissig genutzt hatte, tranken in ihrer Version der europaeischen Vergangenheit Hitler und Stalin zusammen Tee. Und wer weiss, vielleicht hatte sie auch Bluemchnsex.
Ich war auch dankbar und zwar dafuer, dass eine weitere Freakshow meinen Horizont erweitert hatte.
Ich liebe New York. God bless America.
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Mittwoch, 15. November 2006
Dr. Freud laesst gruessen
sailorhuhn, 17:17h
Ich mein, das Bild ist uns sicher vertraut aus dem Fernsehen: da liegt einer auf der Couch und spricht ueber seine Gefuehle. Eine leicht ergraute Therapeutin schaut ueber den Rand ihrer Nickelbrille und wippt gelangweilt mit dem Fuss…
Das Selbstverstaendnis, dass wir dieser Szene entgegenbringen ist fuer uns nicht abwegig, denn so kennen wir die Amerikaner aus dem TV. Wie viel dieser amerikanischen Therapiebeduerftigkeit koennen wir Mitteleuropaeer aber in der Realitaet vertragen?
Nun, nachdem ich schon ein paar Wochen hier bin, find ich’s nicht mehr sooo verwunderlich, dass mir die Menschen immerzu von ihren Therapien und Therapeuten erzahlen. Irgendwie nimmt mans als einen Teil der amerikanischen Kultur mit, die Frage wie es zu diesem starken Bedarf an psychologischer Hilfestellung im Leben kommt, in weiser Voraussicht unangetastet lassend.
Lulu* erzaehte mir heute von ihrer Therapeutin und welche Therapiemethoden sie denn gerne an sich angewandt sehen wuerde. Sie fand das ganz natuerlich, dass SIE IHRER THERAPEUTIN erklaert, wie die Therapie von statten gehen sollte, denn schliesslich bezahle sie dafuer. Schluessiges Argument. Auch fuer einen Mitteleuropaeer.
Ich mein, ich gewoehne mich an solche Dinge, nachdem eines Morgens meine Landlady in mein Zimmer gestuerzt kam, mit wirrem Blick und orientierungslosem Gestammel. Ich entnahm diesem dann, dass sie heute ganz konfus und irgendwie auch deprimiert ist und dringen mit jemand reden muesste. Und dabei ist doch ihr Therapeut gerade diese Woche in Italien. On vacation.
„Hmm,“ dacht ich dann. Und sie sah mich so erwartungsvoll an. Also sagte ich es: „Wanna talk about it?“ Ein Wunder, dass sie nicht sofort auf meinem Schoss sass nach diesem Angebot. Sie erzahlte dann. Und ich hielt ihre Hand.
Hmm, und der Typ, der dafuer normalerweise ein Heidengeld abzieht machte einen auf Dolche Vita in Firenze…
Ich will bei weitem nicht alle shrinks verteufeln! Ich kenne Leute, denen hats geholfen. Und ich kenne Leute, denen wuerds helfen… nein, ernsthaft: ich halte die Psychotherapie fuer eine glorreiche Erfindung, solange man sie nicht inflationaer gebraucht und „normal“ ist ein dehnbarer Begriff.
Ich mein, Ryan Phillippi und Reese Witherspoon dachten auch es waere normal zu einem Paartherapeuten zu gehen, weil sie dachten es waere normal an einer Beziehung zu arbeiten. Sicher ist es das und geradezu gesund ist es an einer Beziehung zu arbeiten (und an einer Beziehung zu arbeiten bedeutet nicht ins Fitnessstudio zu gehen, um sich fuer den anderen attraktiv zu halten), doch sobald ein Dritter in diese Beziehung involviert werden muss, um an ihr zu arbeiten, kann man davon ausgehen, dass da echt was im Busch ist…
Und tatsaechlich, Paartherapie hin oder her: HE WAS CHEATING ON HER!!! Und zwar vor der Therapie, nach der Therapie und wahrend der Therapie auch. Ob das die Therapeutin gewusst hat?
Zumindest wird jetzt Reese Witherspoon besser mit der Trennung umgehen koennen, denn eine Therapeutin hat sie ja schon. In so einem Fall sollte man vielleicht tatsaechlich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, denn mit Fremdgehen ist echt nicht zu spassen.
Mein Exfreund hat seine damalige Freundin betrogen, worauf sie erst in ambulante Therapie und kurz darauf in die Geschlossenen kam. Es gibt eben Dinge, denen sollte man im Leben mit dem noetigen Ernst und Respekt begegnen…
*aus persoenlichkeitsrechtlichen Gruenden werden saemtliche Namen geaendert
Das Selbstverstaendnis, dass wir dieser Szene entgegenbringen ist fuer uns nicht abwegig, denn so kennen wir die Amerikaner aus dem TV. Wie viel dieser amerikanischen Therapiebeduerftigkeit koennen wir Mitteleuropaeer aber in der Realitaet vertragen?
Nun, nachdem ich schon ein paar Wochen hier bin, find ich’s nicht mehr sooo verwunderlich, dass mir die Menschen immerzu von ihren Therapien und Therapeuten erzahlen. Irgendwie nimmt mans als einen Teil der amerikanischen Kultur mit, die Frage wie es zu diesem starken Bedarf an psychologischer Hilfestellung im Leben kommt, in weiser Voraussicht unangetastet lassend.
Lulu* erzaehte mir heute von ihrer Therapeutin und welche Therapiemethoden sie denn gerne an sich angewandt sehen wuerde. Sie fand das ganz natuerlich, dass SIE IHRER THERAPEUTIN erklaert, wie die Therapie von statten gehen sollte, denn schliesslich bezahle sie dafuer. Schluessiges Argument. Auch fuer einen Mitteleuropaeer.
Ich mein, ich gewoehne mich an solche Dinge, nachdem eines Morgens meine Landlady in mein Zimmer gestuerzt kam, mit wirrem Blick und orientierungslosem Gestammel. Ich entnahm diesem dann, dass sie heute ganz konfus und irgendwie auch deprimiert ist und dringen mit jemand reden muesste. Und dabei ist doch ihr Therapeut gerade diese Woche in Italien. On vacation.
„Hmm,“ dacht ich dann. Und sie sah mich so erwartungsvoll an. Also sagte ich es: „Wanna talk about it?“ Ein Wunder, dass sie nicht sofort auf meinem Schoss sass nach diesem Angebot. Sie erzahlte dann. Und ich hielt ihre Hand.
Hmm, und der Typ, der dafuer normalerweise ein Heidengeld abzieht machte einen auf Dolche Vita in Firenze…
Ich will bei weitem nicht alle shrinks verteufeln! Ich kenne Leute, denen hats geholfen. Und ich kenne Leute, denen wuerds helfen… nein, ernsthaft: ich halte die Psychotherapie fuer eine glorreiche Erfindung, solange man sie nicht inflationaer gebraucht und „normal“ ist ein dehnbarer Begriff.
Ich mein, Ryan Phillippi und Reese Witherspoon dachten auch es waere normal zu einem Paartherapeuten zu gehen, weil sie dachten es waere normal an einer Beziehung zu arbeiten. Sicher ist es das und geradezu gesund ist es an einer Beziehung zu arbeiten (und an einer Beziehung zu arbeiten bedeutet nicht ins Fitnessstudio zu gehen, um sich fuer den anderen attraktiv zu halten), doch sobald ein Dritter in diese Beziehung involviert werden muss, um an ihr zu arbeiten, kann man davon ausgehen, dass da echt was im Busch ist…
Und tatsaechlich, Paartherapie hin oder her: HE WAS CHEATING ON HER!!! Und zwar vor der Therapie, nach der Therapie und wahrend der Therapie auch. Ob das die Therapeutin gewusst hat?
Zumindest wird jetzt Reese Witherspoon besser mit der Trennung umgehen koennen, denn eine Therapeutin hat sie ja schon. In so einem Fall sollte man vielleicht tatsaechlich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, denn mit Fremdgehen ist echt nicht zu spassen.
Mein Exfreund hat seine damalige Freundin betrogen, worauf sie erst in ambulante Therapie und kurz darauf in die Geschlossenen kam. Es gibt eben Dinge, denen sollte man im Leben mit dem noetigen Ernst und Respekt begegnen…
*aus persoenlichkeitsrechtlichen Gruenden werden saemtliche Namen geaendert
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Montag, 13. November 2006
In Amerika ist alles anders
sailorhuhn, 18:45h
Die Strassen sind breiter, die Autos sind groesser. Und die Kuehlschraenke auch. Das Wasser in der Klospuehlung dreht sich in die andere Richtung und Burger und Fries gehoeren zu den Grundnahrungsmitteln.
Es gibt scheinbar nicht sehr viel Strom hier, oder er ist sehr teuer oder keine Ahnung. Jedenfalls muss man den Kuehlschrank ausschalten, wenn man seine Maccaroni 'n' Cheese in die Mikrowelle schiebt.
Vielleicht liegt das aber auch nur daran dass mein Hausbesitzer Ernie einfach nicht in der Lage ist das mit dem Strom zu regeln. Und das mit der Heizung auch nicht. Deshalb komme ich regelmaessig zu spaet zur Arbeit. Ich kann ja erst aufstehen, wenn die Heizung an ist, denn eher gibt’s auch kein heisses Wasser.
Hier in New York ist die Welt schon klein.
Ich meine die Haeuser sind schon atemberaubend hoch und man stellt sich auch mitten auf die Strasse und schmeisst sich ins Hohlkreuz und streckt den Arsch raus und winkt sich ein Taxi ran, was auch atemberaubend aussieht. Das ist schon so wie im Fernsehen.
Aber sonst ist New York wie die Welt: eher klein. Letzte Woche sind wir versehentlich ueber das Set von Will Smith gelatsch, weil er direkt hinter unserem Institut „I am Legend“ filmte.
Ich mein, ich uebertreibe ein bisschen, das Set war natuerlich abgesperrt. Ein ganzer Haeserblock war abgesperrt und dazu der Washington Square, aber er drehte seinen Film direkt vor unserer Nase! Nicht dass ihn unsre Nasen interessierten – in Amerika ist eben alles anders…
Manchml nervt dich ein deutscher Commerzbaenker mit dem Spruch: Do you want to go to bed with me? Und meint damit den Club, in dem die Leute alle auf Betten rumhaengen und sich so auf postpubertaere Weise grabbelnd naeher kommen. Witzige Idee. Echt was fuer Commerzbaenker, die ihre Umwelt glauben dadurch beeindrucken zu muessen, dass sie jemanden kennen, der jemanden kennt, der einem auf jede Gaesteliste der Stadt bringen kann.
"Aeh, no, I don’t wanna go to bed with you. Even if you live in a 3000$ apartement mit einem Konzertfluegel drin, direkt am Union Square. Aber wir sollten in Kontakt bleiben, wenn du jemanden kennst, der jemanden kennt… "
In Amerika ist alles anders. Manche Maenner wollen dich von der Stelle weg heiraten, da sie jede Frau die nach Amerika kommt fuer eine potentielle Green Card Anwaerterin halten und ihr den Erwerb einer solchen massgeblich erleichtern wollen, indem sie sie heiraten.
Das ist doch echt nett! So zuvorkommend sind die Maenner bei uns in Europa nicht! Ein Typ im Prospect Park hat mir mal erzaehlt, dass die Maenner frueher am Wochenende immer am JFK rumgehangen sind und den asiatischen Frauen auflauerten, die gerade aus den Fliegern in die neue Welt entstiegen. Viele Chancen hatten diese Frauen sicher nicht auf eine Green Card und waren froh dass sie gleich geheiratet wurden.
Ich selbst wollte an diesem Tag im Park eigentlich nur meinen Lunch essen und bisschen in der Sonne aalen, musste diesem Typen, dann aber erst erklaeren, dass ich keinerlei Ambitionen habe in seinem gelobten Land fuer immer kleben zu bleiben und dass ich ein ganzes Leben drueben in Europa habe, das konnte er mir fast schon gar nicht glauben. Seinen Heiratsantrag habe ich dann ausgeschlagen, worauf er aeusserst angepisst reagierte und es auch nicht mehr fuer noetig hielt auch nur ansatzweise gentleman-like zu bleiben. Meine vermeintliche Aehnlichkeit mit Audrey Hepburn schien von einem Augenblick auf den anderen verschwunden...
In Amerika ist alles ein bisschen freaky: mein Kollege Mike kann wahsinnig excited darueber sein, dass man einen Fahrstuhl auch zu dritt benutzen kann, manche holen sich in der Subway einen runter(aber ausserhalb der Rushhour) und die Landladies hier glotzen nackt TV und essen dabei glasierte Donuts.
Ich bleibe noch ein paar Monate hier und werde manchmal davon erzaehlen.
Es gibt scheinbar nicht sehr viel Strom hier, oder er ist sehr teuer oder keine Ahnung. Jedenfalls muss man den Kuehlschrank ausschalten, wenn man seine Maccaroni 'n' Cheese in die Mikrowelle schiebt.
Vielleicht liegt das aber auch nur daran dass mein Hausbesitzer Ernie einfach nicht in der Lage ist das mit dem Strom zu regeln. Und das mit der Heizung auch nicht. Deshalb komme ich regelmaessig zu spaet zur Arbeit. Ich kann ja erst aufstehen, wenn die Heizung an ist, denn eher gibt’s auch kein heisses Wasser.
Hier in New York ist die Welt schon klein.
Ich meine die Haeuser sind schon atemberaubend hoch und man stellt sich auch mitten auf die Strasse und schmeisst sich ins Hohlkreuz und streckt den Arsch raus und winkt sich ein Taxi ran, was auch atemberaubend aussieht. Das ist schon so wie im Fernsehen.
Aber sonst ist New York wie die Welt: eher klein. Letzte Woche sind wir versehentlich ueber das Set von Will Smith gelatsch, weil er direkt hinter unserem Institut „I am Legend“ filmte.
Ich mein, ich uebertreibe ein bisschen, das Set war natuerlich abgesperrt. Ein ganzer Haeserblock war abgesperrt und dazu der Washington Square, aber er drehte seinen Film direkt vor unserer Nase! Nicht dass ihn unsre Nasen interessierten – in Amerika ist eben alles anders…
Manchml nervt dich ein deutscher Commerzbaenker mit dem Spruch: Do you want to go to bed with me? Und meint damit den Club, in dem die Leute alle auf Betten rumhaengen und sich so auf postpubertaere Weise grabbelnd naeher kommen. Witzige Idee. Echt was fuer Commerzbaenker, die ihre Umwelt glauben dadurch beeindrucken zu muessen, dass sie jemanden kennen, der jemanden kennt, der einem auf jede Gaesteliste der Stadt bringen kann.
"Aeh, no, I don’t wanna go to bed with you. Even if you live in a 3000$ apartement mit einem Konzertfluegel drin, direkt am Union Square. Aber wir sollten in Kontakt bleiben, wenn du jemanden kennst, der jemanden kennt… "
In Amerika ist alles anders. Manche Maenner wollen dich von der Stelle weg heiraten, da sie jede Frau die nach Amerika kommt fuer eine potentielle Green Card Anwaerterin halten und ihr den Erwerb einer solchen massgeblich erleichtern wollen, indem sie sie heiraten.
Das ist doch echt nett! So zuvorkommend sind die Maenner bei uns in Europa nicht! Ein Typ im Prospect Park hat mir mal erzaehlt, dass die Maenner frueher am Wochenende immer am JFK rumgehangen sind und den asiatischen Frauen auflauerten, die gerade aus den Fliegern in die neue Welt entstiegen. Viele Chancen hatten diese Frauen sicher nicht auf eine Green Card und waren froh dass sie gleich geheiratet wurden.
Ich selbst wollte an diesem Tag im Park eigentlich nur meinen Lunch essen und bisschen in der Sonne aalen, musste diesem Typen, dann aber erst erklaeren, dass ich keinerlei Ambitionen habe in seinem gelobten Land fuer immer kleben zu bleiben und dass ich ein ganzes Leben drueben in Europa habe, das konnte er mir fast schon gar nicht glauben. Seinen Heiratsantrag habe ich dann ausgeschlagen, worauf er aeusserst angepisst reagierte und es auch nicht mehr fuer noetig hielt auch nur ansatzweise gentleman-like zu bleiben. Meine vermeintliche Aehnlichkeit mit Audrey Hepburn schien von einem Augenblick auf den anderen verschwunden...
In Amerika ist alles ein bisschen freaky: mein Kollege Mike kann wahsinnig excited darueber sein, dass man einen Fahrstuhl auch zu dritt benutzen kann, manche holen sich in der Subway einen runter(aber ausserhalb der Rushhour) und die Landladies hier glotzen nackt TV und essen dabei glasierte Donuts.
Ich bleibe noch ein paar Monate hier und werde manchmal davon erzaehlen.
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