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Sonntag, 4. Februar 2007
Koks und Nutten
sailorhuhn, 03:54h
Wir waren also in Miami Beach.
Was auch immer man so ueber Miami Beach hoert – es ist alles wahr.
Es stimmt, dass die Leute dort gut drauf sind. Und drunter sicher auch, aber das kann ich nicht beurteilen. Stimmt auch, dass die Leute dort gut drauf kommen und das ist dort gar nicht so schwierig.
Noch bevor wir in unsere wohlverdienten vacations fuhren, meinte mein Kollege Greg nur noch so: biste bereit fuer Miami?
Dann sah er mich so merkwuerdig an und legte seinen Kopf leicht schraeg, hielt sich mit dem Zeigefinger das rechte Nasenloch zu und schniefte mal kurz durch das offene Nasenloch eine imaginaere weisse Spur ein.
Du weißt das ist Miami, sagte er lakonisch. Check it out, dann ueberstehste auch Disney Land.
Greg hat nen Knall, aber in diesem Fall hatte er Recht. Ich mein nicht, dass ich bei Micky Mouse mir unbedingt die Nase pudern musste. Aber sonst verspuerte wohl jeder diesen Drang.
Das fing an bei den Wannabe-Profi-Golfern mit dicken Eiern die ausser: sind die eeeeeeecht??? Keinen geraden Satz sprechen konnten. Aber auf das sprechen kommt es auch nicht an.
Und das ging weiter bei Komoediendarstellern, die unten am Strand den Shreck fuer die Kids gaben. Angeblich, ich schwoer ich habs nie rausgefunden, hat er seinen Job so ernst genommen, dass er sogar in seiner Freizeit noch gruen anlief. Zumindest an gewissen stellen, bei gewissen Aktivitaeten.
Naja, Truebsal ist nicht das einzige was man blasen kann.
Wenn man immerzu in Hostels unterkommt trifft man schon schraege Personen.
Bei Pepe, zum Beispiel, stand mitten in der Nacht ploetzlich eine riesige schwarze Nutte im Zimmer. Seine Zimmerkumpels, Shereck und der Wannabe-Profi-Golfer, der bis dahin wohl immer noch nicht eingelocht hatte, hatten wohl beschlossen dem nach zu helfen.
Ich weiss nicht was Pepe in diesem Moment wohl gedacht hat, als er mitten in der Nacht die Augen oeffnete und eine nackte Frau neben seinem Bett stand.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich wissen moechte.
Ich als Freud-Anhaengerin glaube ja, Maenner denken in Situationen wie diesen an ihre… naja… heikles Thema.
Am naechsten Morgen jedenfalls, als Pepe an meine Tuer klopfte und mich bat seinen Sonnenbrand zu verarzten, war er noch sichtlich irritiert von den Ereignissen der letzen Nacht. Vielleicht auch irritiert davon, dass der der Pimp fruehzeitig auflief und seine kleine Bordsteinschwalbe einsammelte und dann noch mal eben die Polizei durch sein Zimmer marschierte.
Er beschwerte sich nur darueber wenig geschlafen zu haben…
Kiki und ich waren im Maedchenzimmer im ersten Geschoss untergebracht und wurden von den naechtlichen Vorkommnissen ueber uns nicht weiter belaestigt. Ueberhaupt war unser Zimmer auch insgesamt ruhiger. Zumindest seit die russische Stripperein es vorzog lieber im Knast zu uebernachten.
Anyway, man hoert auf sich zu wundert und konzentriert sich auf die Dinge, die man geniessen moechte:
Die 30° Celcius im Schatten der Bananenpalmen.
Die Wellen, die sich um deine Fuesse kraeuseln und den Sand unter ihnen wegspuehlen.
Du schmeckst die Ferien, weil Salz auf den Lippen. Und auf der Haut.
Die Sonne macht traege und entspannt und irgendwie geil.
Du oeffnest nur sporadisch die Augen um dich ueber den Rand deiner Sonnenbrille von der Sonne blenden zu lassen oder um nach zu sehen ob Pepe von den Riesenwellen noch nicht weggespuehlt wurde.
Und Sand. Ueberall. Du bringst den halben Strand mit ins Hotelbett.
Und schlaefst irgendwann mit dem Rauschen des Atlantiks im Ohr ein.
UND DAS ALLES WAEHREND ES IN NEW YORK SCHNEIT!!!
Was auch immer man so ueber Miami Beach hoert – es ist alles wahr.
Es stimmt, dass die Leute dort gut drauf sind. Und drunter sicher auch, aber das kann ich nicht beurteilen. Stimmt auch, dass die Leute dort gut drauf kommen und das ist dort gar nicht so schwierig.
Noch bevor wir in unsere wohlverdienten vacations fuhren, meinte mein Kollege Greg nur noch so: biste bereit fuer Miami?
Dann sah er mich so merkwuerdig an und legte seinen Kopf leicht schraeg, hielt sich mit dem Zeigefinger das rechte Nasenloch zu und schniefte mal kurz durch das offene Nasenloch eine imaginaere weisse Spur ein.
Du weißt das ist Miami, sagte er lakonisch. Check it out, dann ueberstehste auch Disney Land.
Greg hat nen Knall, aber in diesem Fall hatte er Recht. Ich mein nicht, dass ich bei Micky Mouse mir unbedingt die Nase pudern musste. Aber sonst verspuerte wohl jeder diesen Drang.
Das fing an bei den Wannabe-Profi-Golfern mit dicken Eiern die ausser: sind die eeeeeeecht??? Keinen geraden Satz sprechen konnten. Aber auf das sprechen kommt es auch nicht an.
Und das ging weiter bei Komoediendarstellern, die unten am Strand den Shreck fuer die Kids gaben. Angeblich, ich schwoer ich habs nie rausgefunden, hat er seinen Job so ernst genommen, dass er sogar in seiner Freizeit noch gruen anlief. Zumindest an gewissen stellen, bei gewissen Aktivitaeten.
Naja, Truebsal ist nicht das einzige was man blasen kann.
Wenn man immerzu in Hostels unterkommt trifft man schon schraege Personen.
Bei Pepe, zum Beispiel, stand mitten in der Nacht ploetzlich eine riesige schwarze Nutte im Zimmer. Seine Zimmerkumpels, Shereck und der Wannabe-Profi-Golfer, der bis dahin wohl immer noch nicht eingelocht hatte, hatten wohl beschlossen dem nach zu helfen.
Ich weiss nicht was Pepe in diesem Moment wohl gedacht hat, als er mitten in der Nacht die Augen oeffnete und eine nackte Frau neben seinem Bett stand.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich wissen moechte.
Ich als Freud-Anhaengerin glaube ja, Maenner denken in Situationen wie diesen an ihre… naja… heikles Thema.
Am naechsten Morgen jedenfalls, als Pepe an meine Tuer klopfte und mich bat seinen Sonnenbrand zu verarzten, war er noch sichtlich irritiert von den Ereignissen der letzen Nacht. Vielleicht auch irritiert davon, dass der der Pimp fruehzeitig auflief und seine kleine Bordsteinschwalbe einsammelte und dann noch mal eben die Polizei durch sein Zimmer marschierte.
Er beschwerte sich nur darueber wenig geschlafen zu haben…
Kiki und ich waren im Maedchenzimmer im ersten Geschoss untergebracht und wurden von den naechtlichen Vorkommnissen ueber uns nicht weiter belaestigt. Ueberhaupt war unser Zimmer auch insgesamt ruhiger. Zumindest seit die russische Stripperein es vorzog lieber im Knast zu uebernachten.
Anyway, man hoert auf sich zu wundert und konzentriert sich auf die Dinge, die man geniessen moechte:
Die 30° Celcius im Schatten der Bananenpalmen.
Die Wellen, die sich um deine Fuesse kraeuseln und den Sand unter ihnen wegspuehlen.
Du schmeckst die Ferien, weil Salz auf den Lippen. Und auf der Haut.
Die Sonne macht traege und entspannt und irgendwie geil.
Du oeffnest nur sporadisch die Augen um dich ueber den Rand deiner Sonnenbrille von der Sonne blenden zu lassen oder um nach zu sehen ob Pepe von den Riesenwellen noch nicht weggespuehlt wurde.
Und Sand. Ueberall. Du bringst den halben Strand mit ins Hotelbett.
Und schlaefst irgendwann mit dem Rauschen des Atlantiks im Ohr ein.
UND DAS ALLES WAEHREND ES IN NEW YORK SCHNEIT!!!
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Samstag, 23. Dezember 2006
Mein kleiner rosa Pullover
sailorhuhn, 22:15h
Ich werde meinen Besuch vorwarnen muessen: niemals, egal was auch passiert, unter gar keinen Umstaenden, never ever, darf man etwas vom Essen der Landlady anruehren!
Ich mein, sie wird es einem anbieten, und wird einem versichern, dass man sich mal gerne was nehmen kann, von diesem und jenem, und gar kein Problem: Enjoy. Be my guest.
Viele Menschen sagen Dinge, die sie nicht so meinen.
Ein ganz lieber Freund von mir, verspricht mir seit Jahren mal fuer mich zu kochen. Er hat es nie so gemeint. Sein Kommentar war nur: du kommst doch eh gleich zum Dessert. DAS hat er sehr wohl, so gemeint.
Dann kannte ich mal jemanden, der meinte, er schliefe nur mit Frauen, die er liebt. Nein, halt, das ist ne andere Geschichte, denn ob er das tatsaechlich so meine oder nicht, ist tatsaechlich noch nicht ganz geklaert…
Die Lady jedenfalls, hat es nicht so gemeint, als sie mir anbot, ich koennte mir mal was von ihrem Dressing borgen. Denn kaum hatte ich es gegessen, da wollte sie sie es scheinbar wie zurueckhaben…
It was weird, sie bekam diesen merkwuerdigen Gesichtsausdruck und ihre Unterlippe fing an zu beben und es bildete sich diese Falte auf ihrem Kinn und sie sabberte beim reden und in diesem strangen, verzweifelten Tonfall kam in etwa folgendes raus: Ich wollte essen, buhuhu, ich wollte das Dressing, buhuhu, und dann wollte ich mehr Dressing, buhuhu, und dann war die Flasche leer....buhuhu.
Ich schwoer, wenn ich gekonnt haette, haette ich ihr ihr Dressing in just diesem Moment wieder gegeben. Ich kaufte ihr am naechsten Tag ne neue Flasche, die sie wahrscheinlich auch sofort ansetze und leerte…
Dann, zwei Tage nach Thanksgiving schob sie einen neuen Turkey in den Ofen. - Nur um mal in die europaeischen Masseinheiten zurueckzufinden: so ein Vogel ist drei Mal so gross, wie unsere Weihnachtsgans. - Ich hatte mir damals bereits geschworen, nie wieder etwas von ihrem Essen anzuruehren.
Also „ass“ sie den Turkey alleine.
Kuerzlich dann, kam ich Heim und die floetete froehlich durch die Kueche: Hi Honeyyyy! I got some donuts for youuuuuuu!
Eine 25-Stueck-Pappschachtel mit diesen glasierten widerlichen kleinen Dingern stand auf dem Kuehlschrank. Widerwillig schob ich mir einen davon hinter die Kiemen. Als ich am naechsten Tag von der Arbeit kam, war die Schachtel leer. Sie meinte nur: Sorry, I ate them all.
Und hinterher noch die drei Pfund Kekse von den Pfadfindermaedchen, nen halben Arsch mit Bohnen und das Kind der Nachbarn samt Fahrrad.
Am 25. Dezember werde ich fuer meine Landlady kochen. Mein kleines Dankeschoen an sie, dass sie mich noch nicht aufgefressen hat.
Nein, Quatsch. Mein kleines Dankeschoen, dass sie immer so lieb zu mir ist. Denn das ist sie wirklich. Nur Freunde, wie sie immerzu glaubt, das werden wir wohl nicht. Und diese merkwuerdigen Attacken der Zuneigung, die sie manchmal an den Tag legt, das sind nicht ihre Muttergefuehle, wie selbst immerzu betont. Ich glaube da hat sie einfach nur Hunger.
Wie gesagt, sie ist seht nett zu mir. Ich wohne hier zum halben Preis und darf immer Besuch auf der Couch im gruenen Wohnzimmer uebernachten lassen. Und ich lerne sehr viel von ihr. Ueber Amerika.
Und wenn sie mich das naechste Mal in meinem Zimmer besuchen kommt und dieses T-Shirt mit den kleinen Hundbabies drauf, anhat, das viel zu kurz ist und nichts verdeckt, dann locke ich sie rechtzeitig mit einem Keks aus der Gefahrenzone.
Rechtzeitig – bevor sie sich auf den Stuhl setzt, auf dem mein kleiner rosa Pullover liegt…
Ich mein, sie wird es einem anbieten, und wird einem versichern, dass man sich mal gerne was nehmen kann, von diesem und jenem, und gar kein Problem: Enjoy. Be my guest.
Viele Menschen sagen Dinge, die sie nicht so meinen.
Ein ganz lieber Freund von mir, verspricht mir seit Jahren mal fuer mich zu kochen. Er hat es nie so gemeint. Sein Kommentar war nur: du kommst doch eh gleich zum Dessert. DAS hat er sehr wohl, so gemeint.
Dann kannte ich mal jemanden, der meinte, er schliefe nur mit Frauen, die er liebt. Nein, halt, das ist ne andere Geschichte, denn ob er das tatsaechlich so meine oder nicht, ist tatsaechlich noch nicht ganz geklaert…
Die Lady jedenfalls, hat es nicht so gemeint, als sie mir anbot, ich koennte mir mal was von ihrem Dressing borgen. Denn kaum hatte ich es gegessen, da wollte sie sie es scheinbar wie zurueckhaben…
It was weird, sie bekam diesen merkwuerdigen Gesichtsausdruck und ihre Unterlippe fing an zu beben und es bildete sich diese Falte auf ihrem Kinn und sie sabberte beim reden und in diesem strangen, verzweifelten Tonfall kam in etwa folgendes raus: Ich wollte essen, buhuhu, ich wollte das Dressing, buhuhu, und dann wollte ich mehr Dressing, buhuhu, und dann war die Flasche leer....buhuhu.
Ich schwoer, wenn ich gekonnt haette, haette ich ihr ihr Dressing in just diesem Moment wieder gegeben. Ich kaufte ihr am naechsten Tag ne neue Flasche, die sie wahrscheinlich auch sofort ansetze und leerte…
Dann, zwei Tage nach Thanksgiving schob sie einen neuen Turkey in den Ofen. - Nur um mal in die europaeischen Masseinheiten zurueckzufinden: so ein Vogel ist drei Mal so gross, wie unsere Weihnachtsgans. - Ich hatte mir damals bereits geschworen, nie wieder etwas von ihrem Essen anzuruehren.
Also „ass“ sie den Turkey alleine.
Kuerzlich dann, kam ich Heim und die floetete froehlich durch die Kueche: Hi Honeyyyy! I got some donuts for youuuuuuu!
Eine 25-Stueck-Pappschachtel mit diesen glasierten widerlichen kleinen Dingern stand auf dem Kuehlschrank. Widerwillig schob ich mir einen davon hinter die Kiemen. Als ich am naechsten Tag von der Arbeit kam, war die Schachtel leer. Sie meinte nur: Sorry, I ate them all.
Und hinterher noch die drei Pfund Kekse von den Pfadfindermaedchen, nen halben Arsch mit Bohnen und das Kind der Nachbarn samt Fahrrad.
Am 25. Dezember werde ich fuer meine Landlady kochen. Mein kleines Dankeschoen an sie, dass sie mich noch nicht aufgefressen hat.
Nein, Quatsch. Mein kleines Dankeschoen, dass sie immer so lieb zu mir ist. Denn das ist sie wirklich. Nur Freunde, wie sie immerzu glaubt, das werden wir wohl nicht. Und diese merkwuerdigen Attacken der Zuneigung, die sie manchmal an den Tag legt, das sind nicht ihre Muttergefuehle, wie selbst immerzu betont. Ich glaube da hat sie einfach nur Hunger.
Wie gesagt, sie ist seht nett zu mir. Ich wohne hier zum halben Preis und darf immer Besuch auf der Couch im gruenen Wohnzimmer uebernachten lassen. Und ich lerne sehr viel von ihr. Ueber Amerika.
Und wenn sie mich das naechste Mal in meinem Zimmer besuchen kommt und dieses T-Shirt mit den kleinen Hundbabies drauf, anhat, das viel zu kurz ist und nichts verdeckt, dann locke ich sie rechtzeitig mit einem Keks aus der Gefahrenzone.
Rechtzeitig – bevor sie sich auf den Stuhl setzt, auf dem mein kleiner rosa Pullover liegt…
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Freitag, 22. Dezember 2006
The Lady
sailorhuhn, 17:22h
Heute lauft meine Landlady sozusagen unten ohne durch die Wohnung.
Zum allgemeinen Verstaendnis: Oben ohne, das ist wenn man kein T-Shirt traegt.
Dementsprechend: unten ohne, das ist wenn man keine Hose traegt.
Sie ist ja meist eher leicht bekleidet unterwegs, Sommers, wie Winters. Sie sagt sie kommt aus L.A. und das sei auch der Grund warum sie barfuss laeuft. Aber davon, dass sie barfuss laeuft, kann man nicht erblinden.
Ansonsten sind ihre Hemdchen auch laenger, als dass es heute der Fall ist. Ansonsten verdecken sie zumindest das Noetigste, anderst, als dass es heute der Fall ist…
Als meine Vormieterin Charlene mir von dem Zimmer erzaehlte, war sie ganz hin und weg. Es liegt in einer super Gegend in Brooklyn, direkt am Prospect Park. Das Zimmer hat nen Balkon, vom Balkon aus kann man die Freiheitsstatue sehen. Die Miete ist quasi nur die Haelfte von dem was man sonst in NY zahlt. Alles super.
Deine Mitbewohnerin, sagte Charlene damals, wird die Landlady selbst sein. Sie hat da diese Fuenf-Zimmer-Wohnung, die ihr allein, irgendwie zu gross ist. Deswegen vermietet sie manchmal an Duchreisende oder Studenten oder an durchreisende Studenten. Sie hat dadurch etwas Gesellschaft, denn sie ist ein bisschen uebergewichtig und kann daher nicht mehr so oft raus.
Aber: she’s runnng a business. Von zu Hause aus. Oder besser gesagt von ihrem Kingsize-Bett aus. Solange ein Telefon in greifbarer Naehe ist, ist also alles moeglich.
Sie hat eine Hundeschule. Sie hat sie gegruendet, der Laden gehoert ihr. Aber das letzte mal, dass sie selbst mit einem Hund gegenueber im Park Gassi war, dass war sicher neunzehnhnderzweiundneunzig.
Sie regiert ueber ihre Hundeschule also von Haus aus. Genauso wie ueber den Donut-Laden, den oertlichen Pizza-Baecker, den Diner unten an der Strassenecke, die Jungs von Fresh Direct, sowie ueber den chinesischen, taiwanesischen, indonesischen, koreanischen und libanesischen Imbissservice.
Sprich: wenn’s an der Tuer klingelt, ist das einer ihrer Boys, der ihr den zweiten, dritten oder vierten Lunch oder das zweite, dritte oder vierte Dinner bringt. Es ist kein Geruecht, dass 60 Prozent aller Amerikaner uebergewichtig sind.
Es ist auch kein Geruecht, dass Amerikaner fuer viele Missstaende in ihrem Leben den 11.September verantwortlich machen. Meine Landlady hat mir zum Beispiel erzaehlt, dass sie nach den Ereignissen am World Trade Center shoppingsuechtig geworden war. Seitdem haengt sie Tag und Nacht, abwechselnd vorm Fernseher und vorm Internet und kauft Handtaschen und Schmuck.
Man muss da aber schon unterscheiden: das mit den Klunkern, das ist ihr ernst. Die sammelt sie. D.h. die hortet sie, wie ein Gnom den Goldschatz, keine Ahnung, irgendwo in diesem Apartment.
Vielleicht werde ich hier eines Tages auf einem rieseigen Smaragd ausrutschen… Aber vermutlich eher auf einem angekauten Hundeknochen, wie kuerzlich erst nach ihrer letzten Hundetrainigsstunde im gruenen Wohnzimmer.
Ich hatte bereits die Ehre ihre Kostabarkeiten zu bewundern und die Armreifen anzusehen, die so gorgeous and elegant an ihrem schlanken Handgelenk liegen. Und die 500 Dollar Handtaschen, die sie nur bestellt hat, um mal das Leder zu fuehlen und sie danach zurueckzuschicken.
Amerika ist in Punkto Warenruecknahme sehr kulant. Selbst wenn die Lady Burgersauce draufsabbert, wurde man ihr das Geld zurueck ersatten.
Ich steh total auf meine Lady. Sie ist die Quintessenz dessen wie die Europaeer sich Amerika vorstellen. Ein Klischee ist zum Leben erwacht.
Zum allgemeinen Verstaendnis: Oben ohne, das ist wenn man kein T-Shirt traegt.
Dementsprechend: unten ohne, das ist wenn man keine Hose traegt.
Sie ist ja meist eher leicht bekleidet unterwegs, Sommers, wie Winters. Sie sagt sie kommt aus L.A. und das sei auch der Grund warum sie barfuss laeuft. Aber davon, dass sie barfuss laeuft, kann man nicht erblinden.
Ansonsten sind ihre Hemdchen auch laenger, als dass es heute der Fall ist. Ansonsten verdecken sie zumindest das Noetigste, anderst, als dass es heute der Fall ist…
Als meine Vormieterin Charlene mir von dem Zimmer erzaehlte, war sie ganz hin und weg. Es liegt in einer super Gegend in Brooklyn, direkt am Prospect Park. Das Zimmer hat nen Balkon, vom Balkon aus kann man die Freiheitsstatue sehen. Die Miete ist quasi nur die Haelfte von dem was man sonst in NY zahlt. Alles super.
Deine Mitbewohnerin, sagte Charlene damals, wird die Landlady selbst sein. Sie hat da diese Fuenf-Zimmer-Wohnung, die ihr allein, irgendwie zu gross ist. Deswegen vermietet sie manchmal an Duchreisende oder Studenten oder an durchreisende Studenten. Sie hat dadurch etwas Gesellschaft, denn sie ist ein bisschen uebergewichtig und kann daher nicht mehr so oft raus.
Aber: she’s runnng a business. Von zu Hause aus. Oder besser gesagt von ihrem Kingsize-Bett aus. Solange ein Telefon in greifbarer Naehe ist, ist also alles moeglich.
Sie hat eine Hundeschule. Sie hat sie gegruendet, der Laden gehoert ihr. Aber das letzte mal, dass sie selbst mit einem Hund gegenueber im Park Gassi war, dass war sicher neunzehnhnderzweiundneunzig.
Sie regiert ueber ihre Hundeschule also von Haus aus. Genauso wie ueber den Donut-Laden, den oertlichen Pizza-Baecker, den Diner unten an der Strassenecke, die Jungs von Fresh Direct, sowie ueber den chinesischen, taiwanesischen, indonesischen, koreanischen und libanesischen Imbissservice.
Sprich: wenn’s an der Tuer klingelt, ist das einer ihrer Boys, der ihr den zweiten, dritten oder vierten Lunch oder das zweite, dritte oder vierte Dinner bringt. Es ist kein Geruecht, dass 60 Prozent aller Amerikaner uebergewichtig sind.
Es ist auch kein Geruecht, dass Amerikaner fuer viele Missstaende in ihrem Leben den 11.September verantwortlich machen. Meine Landlady hat mir zum Beispiel erzaehlt, dass sie nach den Ereignissen am World Trade Center shoppingsuechtig geworden war. Seitdem haengt sie Tag und Nacht, abwechselnd vorm Fernseher und vorm Internet und kauft Handtaschen und Schmuck.
Man muss da aber schon unterscheiden: das mit den Klunkern, das ist ihr ernst. Die sammelt sie. D.h. die hortet sie, wie ein Gnom den Goldschatz, keine Ahnung, irgendwo in diesem Apartment.
Vielleicht werde ich hier eines Tages auf einem rieseigen Smaragd ausrutschen… Aber vermutlich eher auf einem angekauten Hundeknochen, wie kuerzlich erst nach ihrer letzten Hundetrainigsstunde im gruenen Wohnzimmer.
Ich hatte bereits die Ehre ihre Kostabarkeiten zu bewundern und die Armreifen anzusehen, die so gorgeous and elegant an ihrem schlanken Handgelenk liegen. Und die 500 Dollar Handtaschen, die sie nur bestellt hat, um mal das Leder zu fuehlen und sie danach zurueckzuschicken.
Amerika ist in Punkto Warenruecknahme sehr kulant. Selbst wenn die Lady Burgersauce draufsabbert, wurde man ihr das Geld zurueck ersatten.
Ich steh total auf meine Lady. Sie ist die Quintessenz dessen wie die Europaeer sich Amerika vorstellen. Ein Klischee ist zum Leben erwacht.
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